zu 1:
Die jetzige und (richtig prognostizierte ?) zukünftige Verkehrsmenge durch den OT Istrup stellt selbstverständlich eine Belastung für die Anwohner dar. Wenn es gelänge, die Verkehrsströme z.T. umzuleiten (siehe u. 2), wäre eine OU entbehrlich.
zu 2:
Die vom Landesbetrieb Straßen NRW favorisierte Nordumgehung von Istrup lehnen wir aus ökologischen Gründen und wegen der Nähe zur Wohnbebauung und der damit verbundenen Beeinträchtigung der Lebensqualität für die Anwohner entschieden ab.
Eine Südumgehung findet wegen der zu erwartenden Lärmbelastung (teilw. Streckenführung auf einem Damm; örtlich vorherrschende Windrichtung aus Westen) ebenfalls nicht unsere Zustimmung.
zu 3:
(Anmerkung vorweg: Wir stellen das Netzkonzept mit dem Schwerpunkt einer verkehrlichen Entlastung der Kernstadt – Verkehr auf der B 1 zukünftig über Istrup und Barntrup nach Hameln – grundsätzlich in Frage. Wir stellen uns vor, dass der Straßenverkehr aus Richtung Bielefeld, Herford und Lemgo in Richtung Hameln zukünftig ab Kreuz Großenmarpe in Richtung Barntrup gelenkt wird. Damit entfällt ein erheblicher Teil des Durchgangsverkehrs in süd-östlicher Richtung durch Istrup. Der gegenläufige Verkehr aus Richtung Hameln nach Lemgo, Herford, Bielefeld, der jetzt noch über Blomberg und Istrup geführt wird, entfällt ebenfalls für die Kernstadt. Daraus folgt, dass der Verkehr durch die Kernstadt geringer ausfallen wird. Der weitere Verlauf der jetzigen B 1 durch die Kernstadt ist deshalb zu rechtfertigen.)
Nach Ausbau der Streckenführung vom Kreuz Großenmarpe in Richtung Barntrup (konkret in Planung) wird ein Großteil der jetzt noch vorhandenen verkehrlichen Belastung Blombergs in Richtung Barntrup wegfallen. Durch den jetzt unmittelbar anstehenden Rückbau der B 1 im Stadtgebiet wird diese Trasse für den Schwerlastverkehr zunehmend uninteressant. Insofern wird bei Realisierung unserer Vorstellungen sowohl eine Entlastung der Kernstadt als auch des OT Istrup eintreten.
zu 4:
Eine Südtrasse lehnen wir (entsprechend unserer Ausführungen unter Ziffer 2) ab.
zu 5:
Grundsätzlich ist für uns ein Votum der Bürger zur Entscheidungsfindung wichtig und begrüßenswert. In diesem Fall allerdings (Nord- oder Südumgehung?) haben die Mitbürgerinnen und Mitbürger in Istrup u. E. zur Zeit nur die Alternative „zwischen Pest und Cholera“. Insofern halten wir unsere Position, mit Verlaub, für die bessere.
zu 6:
Wir wiederholen: Grundsätzlich ist für uns ein Votum der Bürger zur Entscheidungsfindung wichtig und begrüßenswert. Eine Ortsumgehung Herrentrups (die u. E. zu Lasten des OT Höntrup ginge und bislang unbelastete Flächen – Trinkwasserbrunnen zw. den Ortsteilen (!) – beträfe) lehnen wir allerdings gegenwärtig grundsätzlich ab.
zu 7:
Wir lehnen das Netzkonzept, soweit es den OT Istrup belastet und die Kernstadt entlastet, ab. Die zuständigen Landes- bzw. Bundesministerien werden leider nicht von Grünen geführt. Wir werden uns allerdings über unsere verkehrspolitischen Sprecher in Land und Bund für unsere unter Ziffer 3 skizzierte Variante stark machen (es bleibt abzuwarten, ob die Blomberger Grünen als noch kleinste Fraktion auch nach außen hin genügend Gewicht haben).
zu 8:
Der BUND hat sich in einer Stellungnahme zum Bundesverkehrswegeplan vom 05.03.04 entschieden gegen die Nordumgehung gewandt. Bündnis 90/Die Grünen Blomberg votieren für die bestehende Ortsdurchfahrt. Somit sind u. E. Neubaugebiete sowohl nördlich der bestehenden Ortsdurchfahrt als auch im Süden des Ortsteils möglich. Grundsätzlich lehnen wir allerdings großflächige Neubaugebiete in den Ortsteilen ab und unterstützen lediglich Flächen, die für eine ausreichende Eigenentwicklung notwendig sind.
Blomberg, 18.Juli 2004
für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
im Rat der Stadt Blomberg:
Hans-Ulrich Arnecke, Fraktionsvorsitzender