Blomberg-Istrup. Eingeschmiegt ins Blomberger Becken liegt der zweitgrößte Blomberger Ortsteil in der Hainbachniederung – durchquert von der Ostwestfalenstraße.
„Die dringend erforderliche Ortsumgehung ist zur Zeit ein hochaktuelles Thema im Ort, gilt es doch für alle Istruper Bürger eine Trasse zu finden, die die Ortschaft selbst und natürlich auch die angrenzenden Ortschaften am wenigsten zusätzlich belastet“, erklärt Ortsvorsteher Woldemar Berghahn. Darüber wird im „Runden Tisch“ diskutiert, ein Kreis, der sich Ende 1999 gegründet hat. Tatsächlich gab es schon Pläne dafür vor 30 Jahren. Auch sonst sind die Istruper recht rege, was das Vereinsregister belegt. Größter im Bunde ist der Sportverein, dem 450 Mitglieder angehören. Er hat sich auch die sportliche Förderung und soziale Integration von Kindern und Jugendlichen auf die Fahne geschreiben. Der Heimatverein mit 250 Mitgliedern pflegt überliefertes Brauchtum, trägt mit Veranstaltungen und Aktivitäten zum Dorfleben bei. Er unterhält im ehemaligen Steinbruch einen eigenen Grillplatz und ein Vereinshaus, erstellt von Mitgliedern in Eigenleistung. Die Integration der zahlreichen Aussiedler ist jedoch noch nicht geglückt. „Dass junge Leute am Sport teilnehmen, ist eine Ausnahme“, bedauert der Ortsvorsteher. Großer Andrang herrscht jedoch Sonntagmorgens, wenn die „Freie Evangeliums Christen Gemeinde“ Gottesdienste in ihrem Bethaus abhält. Dazu hat die Gemeinde eine historische Hofanlage nach einem Brand für ihre Zwecke umgebaut. Die evangelische Kirchengemeinde liegt ebenfalls im Ortszentrum, wo der Jugendkeller eine Anlaufstelle für viele Jugendliche geworden ist. Neben Veranstaltungen, bei denen sich einzelne Vereine in unterschiedlicher Weise gegenseitig unterstützen, bildet der Weihnachtsmarkt das Ereignis des Jahres. Er wird so gut angenommen, dass ein Reinerlös von mehreren tausend Mark zusammen kommt, der regelmäßig karikativen Zwecken zugedacht wird. In der dritten Jahreszeit fiebern viele Bewohner der Karnevalssitzung des sehr aktiven und weithin bekannten Spielmannszuges Istrup entgegen.
Daran wirkt auch der Karnevalsverein Blomberg in Ostfriesland mit, zu dem die Istruper eine Freundschaft aufgebaut haben. Auch an Infrastruktur hat Istrup einiges zu bieten: Neben der Grundschule gibt es einige Geschäfte, die die Nahversorgung sichern. Geschäftsinhaber an der Ostwestfalenstraße profitieren davon, dass täglich Tausende von Autofahrern hier Halt machen. Der Ortskern selbst hat einige schöne alte Fachwerkhäuser zu bieten. Höfe, Gärten und kleine Grünflächen lassen Enge nicht aufkommen. Lange haben die Einwohner für die verkehrsberuhigte Alte Dorfstraße gekämpft, die Autofahrer zwingt langsam zu fahren. Denn viele Schüler und Kindergartenkinder nutzen sie auf ihrem Weg. Das neue Baugebiet am Ortsrand ist fast schon belegt, so dass neue Grundstücke benötigt werden.
Ysinctorp, ab 1676 Istrup, wurde 1361 erstmals urkundlich erwähnt. Frühes Zeichen einer Besiedlung ist ein Knüppeldamm, der beim Bau der Kanalisation gefunden wurde. Er liegt rund 2,45 Meter unter der jetzigen Straße. Aus vorgeschichtlicher Zeit stammt ein Mammutzahn, der um die Jahrhundertwende beim Graben eines Brunnens an der Detmolder Straße gefunden wurde. Das Alter wird auf etwa 80.000 bis 100.000 Jahre geschätzt. Älteste Zeichen einer menschlichen Besiedlung sind Steinbeile aus der Jungsteinzeit, etwa 4000 Jahre vor Chr. alt.